

Ihr habt gevotet!
Es ist soweit, das Jugendwort des Jahres 2022 steht fest! Der Gewinner ist: smash! Ihr habt den Button heiß laufen lassen und gevotet bis zum geht nicht mehr - dafür sagen wir danke, props gehen raus an euch!
Ihr seid grade ziemlich lost und wisst nicht, von was hier die Rede ist? Cringe aber ok - no front. Das Wort smash kommt von dem Spiel bzw. der App "smash or pass" und heißt soviel wie "mit jemandem etwas anfangen". Beispielsatz: Die Person XY würde ich smashen.
Für alle unter euch, die enttäuscht sind und beispielsweise für bodenlos, Macher, slay oder oder oder oder gestimmt haben - lasst den Kopf nicht hängen, ihr wisst doch Bescheid - das nächste Jugendwort kommt bestimmt und dann brauchen wir wieder eure ganzen Votes! Schaut dafür einfach mal ab Juni 2023 auf unserer Seite vorbei.
Bis dahin ist es aber noch etwas Zeit und wir sagen bleibt stabil, Ehre an alle fürs Voten - ihr seid wahre Bres und wir freuen uns auf die nächste Wahl, wenn es wieder heißt „wir suchen das Jugendwort des Jahres 2023 …“.
Ok ciao.
So wird das Jugendwort des Jahres 2022 gewählt und das springt für euch dabei raus:
Und das könnt ihr gewinnen!
Erinnert ihr euch noch? - Unsere Jugendwort-History
Das Jugendwort des Jahres gibt es bereits seit 2008. Welches Wort war wann in und was hat sich am Ende durchgesetzt? Schaut schnell in unserer History nach!
- 2021: cringe - peinlich, zum Fremdschämen
- 2020: lost - ahnungslos, verwirrt
- 2019: kein Jugendwort
- 2018: Ehrenmann/Ehrenfrau - guter Mensch
- 2017: I bims - Ich bin's
- 2016: fly sein - besonders abgehen
- 2015: Smombie - Zusammensetzung aus Smartphone und Zombie: Personen, die beim Gehen immer aufs Handy schauen und dadurch nichts mehr mitbekommen
- 2014: Läuft bei dir - Gut gemacht! Du hast es drauf! Cool!
- 2013: Babo - Boss, Chef:in
- 2012: YOLO - You only live once
- 2011: Swag - Coolheit, Lässigkeit
- 2010: Niveaulimbo - sinnlose Gespräche, bei denen das Niveau stetig sinkt
- 2009: hartzen - (sinnlos) herumhängen
- 2008: Gammelfleischparty - Ü-30-Party
Noch nicht genug? Dann schaut hier rein!
Jugendsprache Old School
Wer glaubt, Jugendsprache sei eine hippe Erfindung der letzten Jahre, täuscht sich. Tatsächlich gab es bereits im 19. Jahrhundert so etwas wie Jugendsprache, natürlich noch in ganz anderer Form als heute. Damals waren es nämlich die Studenten (es handelte sich in der Tat fast ausschließlich um Männer), die versuchten, sich mit einem eigenen Slang gegen den Rest der Gesellschaft abzugrenzen. Dies tat man quasi auf hohem Niveau, denn nicht selten verwendete man dazu lateinische Wörter! Oder Wörter, die man aus anderen Fremdsprachen ableitete: Mal wieder einen splendiden (tollen) Tag gehabt? Oder famos (sehr gut) gespeist? Bei den ganzen Nymphen (Frauen) hier sollte man jedenfalls übers Poussieren (umwerben) nachdenken. Du hast dich ja bereits luderös (sehr) in den Wichs (schicke Kleidung) geworfen. Oder lass uns einfach nur einen Spiritus Kornus (Branntwein) nehmen. – So oder so ähnlich ging es damals zu. Ist schon fast wieder cool, oder?
Im 20. Jahrhundert hatte dann fast jede Generation ihre eigene Jugendsprache – von den Babyboomern bis zu den Millennials. Und so manches Jugendwort von einst hat es in die Standardsprache von heute geschafft. Und da wir das alles „cool“, „klasse“ und „toll“ finden, gibt es hier einen kleinen Überblick, wie sich genau diese Begriffe über die Jahrzehnte hinweg in der Jugendsprache entwickelt haben:

- 1960-70: dufte, flott, steil
- 1970-80: hip, toff, bombastisch
- 1980-90: geil, geilomat, oberaffengeil, astrein, galaktisch
- 1990-2000: (ultra)krass, granatenmäßig, fett/phat, knorke
Jugendsprache Around the World
Französische Jugendsprache
Die spannendste Jugendsprache wird wohl in Frankreich gesprochen – das Verlan, eine Art „verdrehte“ Sprache. Wie soll das funktionieren? Ganz einfach: Man schnappt sich ein Wort aus der Standardsprache, teilt dieses in Silben ein und spricht diese dann in anderer Reihenfolge aus. Dabei können auch schon mal Silben dazukommen oder wegfallen – einfach damit das Wort besser flutscht. Beispiel gefällig?

„In“ oder „angesagt“ heißt im Standardfranzösischen branché. Wenn man nun die beiden Silben bran- und -ché vertauscht, wird daraus chébran. Ist doch ganz easy. Es geht aber auch ein bisschen komplizierter. Le mec bedeutet einfach nur „Typ“. Langweilig! Doch wie soll man ein einsilbiges Wort „herumdrehen“? Man hängt einfach noch ein -e ans Ende und schon wird daraus ein zweisilbiges [mɛ-kö].
Wenn man dieses Wort nun umdreht zu [kö-mɛ] und das -e am Ende wieder wegstreicht, entsteht, entsprechend verschriftlicht, le keum. Ist doch total logisch, oder? Okay, wir geben zu, Verlan-Wörter zu verstehen ist eine Kunst für sich.
Englische Jugendsprache
In Großbritannien gibt es große regionale Unterschiede in der Umgangssprache. Und so sprechen dann auch die Jugendlichen verschiedene Slang-Versionen. Und auch in den USA entscheidet der Bundesstaat oder gar die soziale Zugehörigkeit stark darüber, wie die Jugendsprache genau aussieht. Schau dir am besten britische und amerikanische Serien im Originalton an. Da kannst du echt noch was lernen! Ein typisches Ding der englischen Jugendsprache sind jedoch die Chat- und Hashtag-Abkürzungen, die früher oder später auch ins Deutsche rüberschwappen. Jeder kennt wohl den #tbt (throwback Thursday) oder das #ootd (outfit of the day) und mindestens einmal am Tag sollte man schon ein OMG (oh my god) ausgerufen haben. Längst salonfähig sind inzwischen Abkürzungen wie fyi (for your information), imho (in my humble opinion) und btw (by the way). Auch spannend: die Kombinationen mit Zahlen. L8R ((see you) later), n1 (nice one), n8 ((good) night), d8 (date) oder G2G (got to go). Du siehst: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob nun Buchstabe oder Zahl, so schnell wird der Stoff für weitere Abkürzungen nicht ausgehen!
Spanische Jugendsprache
Auch in Spanien bestimmen die Region und das Milieu, wie sich die Jugendsprache am Ende ausprägt. Ähnlich wie im Deutschen findet man aber bei allen Varianten eine Vorliebe für englische Wörter: gente random (divers, gemischt), trolear (von „to troll“ - ärgern), fail (schiefgehen).

Werden neue Wörter geschaffen, fügen die spanischen Jugendlichen gerne Endungen hinzu, die das neue Wort lustig oder niedlich klingen lassen: holi statt holà (hallöchen), guapi statt guapo (Schöner) oder auch amigui statt amigo (Freundchen). Auch sogenannte Kofferwörter sind im Spanischen angesagt.
Dabei kreiert man ein neues Wort aus zwei bereits bestehenden: viejoven (aus: viejo + joven für eine ältere Person, die sich wie ein Zwanzigjähriger verhält), joviejo (aus: joven + viejo für eine junge Person, die sich wie ein alter Mensch verhält) oder pijipi (aus: pijo + jipi für einen Snob mit Hippie-Ästhetik). Es gibt schließlich so viele neue Phänomene, die alle beschrieben werden wollen. Herrlich kreativ, das Ganze!